Thursday, February 17, 2011

Kangaroo Island...

…ist, wie der Name subtil andeutet, eine Insel, die sich etwa hundert Kilometer südlich von Adelaide befindet. Auf ihr leben überwiegend… richtig: Schafe. Schafe in rauen Mengen. Schafe links, Schafe rechts; Schafe, wohin das Auge reicht. Das Schaf ist ein ganz besondere Tier, das wir seit dem letzten Wanderurlaub in Österreich im vergangenen Jahr als das dümmste der Welt gekürt hatten. Zuvor dachte man noch, es sei die Kuh, aber die ist mittlerweile auf Platz drei abgerutscht…
Achja, Kangaroo Island, ich habe etwas den Faden verloren. Auf Kangaroo Island gibt es natürlich auch Känguruhs, dazu noch allerlei sonstiges Wildlife und eine bildschöne Landschaft. Zweitausendirgendwann wurde das Eiland denn dementsprechend auch zum beliebtesten Urlaubsziel Australiens gewählt. Oder sogar der südlichen Hemisphäre, aber wer will da richten. Auf jeden Fall eine Reise wert.
Unsere 5-Mann-Crew, die Abenteuer der Great Ocean Road glücklich überstanden, war denn auch willens, der dumpfen Behäbigkeit Adelaides so schnell als möglich zu entfliehen, wobei insbesondere Elisa hartnäckig auf das prämierte Inselparadies drängte. Interessiert waren alle, aber dann dezimierte sich die Runde doch rapide. Als erstes schnellte Kristina aus, die die Möglichkeit einer Mitfahrgelegenheit nach Perth wahrnahm. Dann entschied J, dass K.I. zu teuer war (womit sie absolut Recht hatte), und schließlich meinte auch Julia, sie würde eine spätere Chance wahrnehmen, und da der Verfasser ungern Frauen im Regen stehen lässt… Naja, und so weiter halt.
Also mieteten wir uns kurz entschlossen einen Toyota, buchten die Fähre und kauften von dem wenigen verbliebenen Geld für zwei Tage Lebensmittel ein. (Länger konnte der Trip nicht gehen, weil mein Flieger von Adelaide nach Sydney bereits gebucht war). Wie das nun mal mit Autofahrten in Australien so ist, ging natürlich auch prompt was schief. Zu den vielen Qualitäten, die der Berichterstatter seiner italienischen Partnerin zusprechen kann, zählte nämlich leider nicht die Navigationskunst. So promenierten wir ca. 30km lang die A13 in Richtung Norden, was a) aufgrund unzähliger Baustellen nicht so schön war und b) uns auf lange Sicht auch nach Perth geführt hätte. Als wir den Irrtum bemerkten, war es bereits zu spät, denn das Zeitfenster für die Fähre hatten wir leichtsinnigerweise sehr kurz gesteckt. War aber nicht schlimm, denn die nächste fuhr ja schon sechs Stunden später. Und die schafften wir dann auch.
So kamen wir denn in der Abenddämmerung an, kauften etwas Alkohol ein und machten uns auf den Weg Richtung Westseite der Insel, wo wir das Nachtlager an einem der schönen Strände geplant hatten. Der Weg führte uns über eine Schotterpiste, die dem armen Toyota arg zusetzte und den Verfasser immer wieder daran erinnerte, dass die Mietwagenfirma das Fahren auf Schotterpisten ausdrücklich untersagt hatte. Dafür schafften wir es, einigen Känguruhs, die sich in der Dämmerung ebenfalls für die Schotterpiste zu interessieren begannen, ein paar Schweißperlen auf den bebeutelten Pelz zu treiben. Erwischt haben wir freilich keins.
Am angestrebten Strand kamen wir gegen 21.30 an. Es war sehr schön und sehr kalt, weshalb wir nach ungefähr einer Minute beschlossen, im Wagen zu nächtigen. Hier trank ich eine halbe Flasche Wein allein, weil Elisa meinte, sie hätte sich schon die Zähne geputzt. Eine Tätigkeit, die sie etwa sechsmal am Tag verrichtet. Wenn nur einer gute Laune hat, macht es natürlich nicht so viel Spaß, weshalb wir uns schon bald in des Schlafes wohlige Heimat zurückzogen. Dort träumte ich vom ersten Zukunft-Training nach meiner Heimkehr, und wie mir Ruben eröffnete, dass Lutti inzwischen beschlossen hat, das Coaching allein weiterzuführen, weil es ja so gut klappt. Schweißgebadet wachte ich auf und putzte mir erstmal gründlich die Zähne.
Die erste Station führte uns zur Vivonne Bay, dem eigenen Aussagen zufolge schönsten Strand Australiens, bzw. der südlichen Hemisphäre, um der Wahrheit die Ehre zu geben. Im Sonnenlicht betrachtet mag dies durchaus zutreffend sein, wir hatten nur leider nicht so viel Glück mit dem Wetter.
Deswegen hielten wir uns auch nicht lange dort auf und fuhren nach einigen belanglosen Fotos zu einem Ort namens Little Sahara, der, richtig!, jede Menge Sand bereit hält. Das Ganze ist eine gewaltige Dünenlandschaft, die sich etwa 10 Kilometer von der Küste entfernt, aus für uns trotz intensiver Recherchen unerfindlichen Gründen, gebildet hat. Die Aufnahmen zeigen die beiden Forscher, wie sie das Areal im Zuge ihrer wissenschaftlichen Untersuchung erst vermessen, um es anschließend geologisch zu verifizieren. Es entpuppte sich als Sand.
Anschließend machten wir den obligatorischen Koala-Walk, wobei der Verfasser die üblichen Zärtlichkeitsbekundungen mit bemerkenswertem Gleichmut ertrug, woraufhin der nächste National Park auf dem Programm stand. Bevor wir darauf zu sprechen kommen, sei eine kurze Abschweifung in kulturell-anthropologische Besonderheiten gestattet. Es handelt sich um den Italian Style, einer Art von Lebenseinstellung, wie sie für unsere südeuropäischen Freunde typisch ist und von Elisa bis zur Ekstase praktiziert wurde. Das Prinzip ist leicht erklärt: Es geht darum, überall dort, wo Geld verlangt wird, nicht zu bezahlen. Das fängt beim Straßenbahnfahren an (meine erste Begegnung mit ihr, als sie mich mit großen Augen anstarrte, weil ich ein Ticket erwerben wollte) und hört beim Eintritt für Nationalparks auf. Bzw., es geht natürlich noch weiter, nur erschöpften sich hier unsere Dimensionen. Dort wo beim gemeinen Deutschen das Gewissen einsetzt, entschlüpft dem Italiener nur ein lapidares „Ba no!“, womit der Fall geklärt ist.
Wir kauften also kein Ticket für den Nationalpark, stolperten in selbigem über einen ordentlich großen Leguan (was diesmal eine andere Form oraler Bekundung bei meiner Gefährtin auslöste als noch zuvor bei den Koalas), sahen jede Menge seltsam verkohlte Gewächse und wieder einmal keine Schnabeltiere in dem dafür vorgesehenen Gewässer und kehrten zwei Stunden später gewissenlos und unentdeckt zurück.
Nach dem Leguan-Schock erbat sich meine Reisegenossin etwas Wohliges fürs Herz und wir machten uns auf den Weg zum Admirals Arch, einer Bucht, in der eine Herde Robben ihrem lustigen Dasein frönte. Hier ergötzten wir uns eine geraume Zeit an den possierlichen Gesellen, bevor wir uns in die schroffe Welt der Remarkable Rocks begaben, die wie Gesteinsbrocken aus einem anderen Universum plötzlich inmitten der Küstenlandschaft auftauchten. Nach der unvermeidlichen Fotosession war auch dies geschafft, und da es inzwischen auf den Abend zuging, drängte der Verfasser, im Bewusstsein der Vorliebe aller Wallabys und Känguruhs dieser Welt für diese Tageszeit, auf den Aufbruch ins etwa hundert Kilometer entfernte Kingscote, wo wir uns ein Zimmer im Hostel reserviert hatten.

Wir hatten die bedenkliche Zeitperiode noch gar nicht erreicht, als plötzlich dieser Kapelke vor unserem Gefährt auftauchte und keine Anstalten machte, von der Fahrbahn zu verschwinden. Nachdem er auch auf mehrmaliges Hupen nicht reagieren wollte, wurde uns klar, dass dieses Känguruh, neben der Tatsache, dass es das mit Abstand älteste aller bisher gesehenen war, absolut blind und wohl auch nahezu taub war. Mühselig trottete er schließlich gesenkten Hauptes von der Straße, und es dauerte eine Weile, bis im Toyota wieder der Spaß einzog.
Die Unterkunft war in zweierlei Hinsicht bemerkenswert: Zum einen traf Elisa eine andere Italienerin, die in Turin eine Straße weiter wohnt, was angesichts der Tatsache, dass insgesamt auf der Insel vielleicht 5000 Menschen verkehren, schon fast unheimlich war. Zum anderen waren wir in einem Doppelzimmer untergebracht, was im Gegensatz zu den üblichen 8-, 10- und 22-Bett-Zimmern schon einen Touch von Luxus und Privatsphäre hatte. Darüber hinaus beinhaltete es noch ein geräumiges Doppelbett, so dass wir bis tief in die Nacht ungestört plaudern konnten.

Wednesday, February 16, 2011

G.O.R.

…steht für Great Ocean Road, einer Straße, die südlich von Melbourne den Pazifik entlang Richtung Adelaide führt, vorbei an Unmengen traumhafter Strände und reichlich Nationalparks mit Buschland und allem, was man sich halt noch so wünscht, wenn man einen Roadtrip macht. Der Schreiberling machte ihn und wurde auf seiner Reise von vier Mädels begleitet, welch Umstand an sich schon ein höchst glücklicher war. Um der Wahrheit die Ehre zu geben war ich selbst nur Begleiter, denn unser Gefährt wurde von einer dreiundzwanzigjährigen Engländerin namens J (gesprochen Jeih) gemietet. Außerdem mit an Bord waren noch Kristina (21, Deutschland), Elisa (27, Italien) sowie Julia (26, Deutschland).
Unser Automobil war ein geräumiger Ford Falcon (wem immer das was sagt), der dennoch einige Mühe hatte, fünf Personen einschließlich Gepäck im Innenraum unterzubringen. (s. Foto) Zuallererst benötigte das Vehikel freilich einen Namen, und der erste Wettstreit im Kampf der Geschlechter ging ziemlich eindeutig an den Verfasser, wobei ihm entgegen kam, dass eine der signifikantesten Aktivitäten seiner verflossenen Beziehung darin bestand, sich Pornonamen auszudenken. So fiel die Wahl schließlich auf Rocco, und alle, einschließlich des Wagens, schienen glücklich.
Der erste abendliche Halt führte uns an einen abgelegenen Strand, wo wir planten, illegal zu campen. Laut Angaben der Mietfirma war Rocco mit einem 2-Mann-Zelt ausgestattet, das auch drei Leuten Platz bot, so dass wir guten Mutes waren, dass alle 5 einen überdachten Platz finden würden. So begannen wir denn mit dem ebenfalls enthaltenen Campingkocher in einem viel zu kleinen Topf Stück für Stück unser abendliches Mahl zu bereiten. Das Wasser war noch nicht ganz am Kochen, als wir feststellten, dass das Zelt leider keine Zeltstangen enthielt, die, wie jeder Campingfreund weiß, nun mal essentieller Bestandteil eines jeden Zeltes sind.
Nach meinen Erfahrungen mit Elbos Roadtrips konnte mich diese Erkenntnis nun wahrlich nicht überraschen, und zusammen mit Elisa befestigte ich den Zeltboden mit den dankenswerter Weise enthaltenen Heringen. Für die Zeltspitze spannten wir ein Seil zwischen zwei Pflöcken, wobei einer der beiden sinnigerweise das Zeichen „No camping!“ trug. Das Ergebnis sah zwar nicht unbedingt aus wie Roncalli, und die Seiten hingen auch eher wie traurige Flügel schlaff herunter, aber mit der geeigneten Partnerin (klein und griffig) sollte es sich schon eine Nacht aushalten lassen.
Zufrieden mit unserer Leistung gingen wir zurück zur Kochstelle, wo inzwischen das Feuer ausgegangen war, weil die Gasflasche sich als leer entpuppte. Diese Neuigkeit erfüllte den Berichterstatter denn doch mit etwas Besorgnis, denn nichts ist bekanntlich schlimmer als ein knurrender Magen, und da es allmählich auf neun Uhr zuging, lag die letzte Mahlzeit schon um einiges zurück. Flugs gingen wir Holz sammeln, um ein Feuer am Strand zu entfachen, was neben dem praktischen Aspekt der Nahrungserwärmung auch noch einige romantische Augenblicke in Aussicht stellte. (Dass der zweite Pflock, der das Zelt hielt, die Aufschrift „No fire!“ trug, ignorierten wir geflissentlich.)
Dummerweise hatte niemand von uns Streichhölzer oder ein Feuerzeug parat, wobei mir zum ersten Mal die elementaren Unterschiede zum alljährlichen Paddelurlaub mit den „Jungs“ auffielen: Alles verdammte Nichtraucher! Und hier kam ein Mensch ins Spiel, der, wie sich bald herausstellte, den Namen Luke trug, und unsere Aktionen seit geraumer Zeit gemütlich in seinem Jeep sitzend verfolgte. Kristina fragte ihn nach einem Feuerzeug, Luke gab ihm eins, und ich machte Feuer (das war das zweite Mal, dass mir die Unterschiede auffielen, denn ich kann mich nicht erinnern, dass ich auch nur während eines Paddelurlaubs einer solchen Beschäftigung nachgegangen wäre, bzw. hätte nachgehen müssen.)
Umso überraschter war ich, dass denn tatsächlich eine Flamme aufloderte (dem trockenen australischen Buschholz sei Dank) und den mittlerweile dunkelnden Abend mit Licht und Wärme erfüllte. Voller Stolz warf ich Scheit um Scheit ins Feuer und war kurz davor, die vorbereiteten Ingredienzen ihrer Bestimmung nach zu erhitzen, als Kristina plötzlich ankam und offenbarte, dass Luke uns alle zu sich in sein Ferienhaus eingeladen hatte, das genug Platz für alle bot, und wo wir auch in Ruhe zu Ende kochen konnten.
Nun wird der fleißige Leser dieses Blogs wissen, dass dem Verfasser nicht zum ersten Mal australische Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft widerfuhr. Dennoch fühlte ich mich ein bisschen an der Ehre gepackt, denn zum einen war mir klar, dass wenn ich nach dem Feuerzeug gefragt hätte, ich selbiges mit den besten Wünschen erhalten hätte, und zum anderen hatte ich mich bereits ein wenig in das Feuer verliebt. Doch schließlich obsiegte die Vernunft und die Aussicht auf eine gemütliche Schlafstätte, und nachdem wir J überzeugt hatten, dass Luke wohl eher nicht zu der Kategorie Triebtäter zu zählen ist (was freilich niemand mit Bestimmtheit zu sagen vermochte), machten wir uns gemeinsam mit ihm auf den Weg in seine Datsche.
Luke war denn tatsächlich kein Triebtäter, wie sich am nächsten Morgen bestätigte, als alle unversehrt aus ihren Kojen gekrochen kamen. Wieder einmal hatte es sich erwiesen, dass bei unvorhergesehen Problemen in Australien der beste Weg darin besteht, einfach auszuharren und sich möglichst unbeholfen anzustellen, dann naht über kurz oder lang Rettung. Vor der Weiterfahrt beschlossen wir, nochmal unser gesamtes Gepäck aus- und neu einzuräumen, um Roccos Stauraum noch effektiver nutzen zu können. Bei dieser Gelegenheit fanden sich auch die Zeltstangen wieder an, ein Umstand, über den wir Luke indes nicht in Kenntnis setzten…
Derart gerüstet ging es weiter am Pazifik entlang, wobei es dem Verfasser oblag, die doch etwas gesprächsfaule Meute mit diversen Rätseln aus seinen Englischkursen zu erquicken. Die zweite Nacht verbrachten wir im Regenwald und praktizierten die 2-Mann-im-Zelt-3-im-Auto-Kombination, die sich als maßgebend für die Zukunft erwesien sollte. Komfortabel war es freilich nicht. Immerhin schafften wir es, unser erstes Mahl in der freien Wildbahn zu kochen, auch wenn es erst gegen 23.00 Uhr fertig gestellt war. Zusammen mit einem Pärchen aus München unterhielten wir uns den Rest des Abends (bis etwa um drei) darüber, welche Körperteile man denn am anderen Geschlecht als erstes ins Auge fasst und ob man, wie beim Berichterstatter gegeben, die entsprechende Person sofort in eine potenzieller-Sex – kein-potenzieller-Sex Kategorie klassifiziert.
Am nächsten Tag bekamen wir schließlich die ersten Koalas zu bestaunen, wobei ein besonders schläfriges Exemplar im Eukalyptusrausch scheinbar soweit den Baum runtergerutscht war, dass es sich in Griffweite befand. Davon machten insbesondere die weiblichen Insassen unseres Vehikels ausgiebig Gebrauch, begleitet von den für das schöne Geschlecht so typischen verbalen Zärtlichkeitsbekundungen, die das offensichtlich unter Drogen stehende Tier jedoch völlig unbeeindruckt ließen. Nach gefühltem zweistündigen Ah und Oh konnten wir denn auch weiterfahren.
Ein Highlight ganz anderer Art waren die alsbald auftauchenden 12 Apostel, vom Meerwasser erst abgetrennte und dann ausgewaschene Felsbrocken, die sich wie an einer Schnur aufgereiht die Brandung entlang ziehen. Mutter Natur hat mittlerweile ordentliche Arbeit geleistet, denn von den einst 12 Jüngern stehen nur noch acht, die auch eines Tages verschwunden sein werden. Imposant waren sie allemal. Ein vergeblicher Versuch, Pinguine an einer anderen Klippe bei ihrem Heimweg aus der See zu beobachten, endete damit, dass wir gegen 22.00 immer noch keine geeignete Schlafstätte gefunden hatten, sodass wir wieder einmal zur Improvisation gezwungen waren. Diesmal musste ein Carpark herhalten, in dessen buschiger Umgebung sich auch tatsächlich ein ebenso gemütliches wie verstecktes Fleckchen für unser Zelt fand. Dinner gab es gegen 23.30, trinken wollte außer dem Verfasser danach keiner mehr.
Die folgende Nacht gönnten wir uns eine Herberge bei Harold und Sally, die zusammen etwa 212 Jahre alt waren, in absoluter Abgeschiedenheit in der Nähe eines Leuchtturms residierten und ein paar alte Campervans zu einem Hostel umfunktioniert hatten, dessen Gästebuch seit zehn Tagen keinen Eintrag gezeigt hatte. Wer schon einmal Psycho gesehen hat, wird die Gedankengänge nachvollziehen können, die den Schreiberling bei dieser Art von Akkomodation beschäftigten. Wider Erwarten wurden wir jedoch nicht gehäutet, gegrillt und verspeist und konnten am nächsten Morgen die vorletzte Etappe unseres Trips in Angriff nehmen.
Sie führte uns in den Coorunga National Park, einem riesigen Strandareal entlang der Küste, nurmehr gute 300km von Adelaide entfernt. Hier beschloss ich, es sei Zeit, mit der 2-im-Zelt-3-im-Auto-Tradition zu brechen (auch, aber nicht ausschließlich weil die Gesellschaft im Zelt nicht vielversprechend war), und verbrachte die Nacht am Strand. Der Weg vom Carpark zum Beach war etwa 1,5km lang, was um zwei Uhr morgens nicht unbedingt einladend war, aber der Sternenhimmel in Verbindung mit dem Brausen der Wellen entschädigte für mehr als das.
So kam es, dass der letzte Tag unserer Reise anbrach, ein eher ereignisarmer 3-Stunden-Trip nach Adelaide, wie wir glaubten. Doch nachdem wir eine Viertelstunde davon hinter uns gebracht hatten, beschloss Rocco, dass er auch noch etwas Spaß haben wollte. Bei Tempo hundert klappte plötzlich die Motorhaube hoch und schlug gegen die Windschutzscheibe, die den physikalischen Gesetzen gemäß zersplitterte ohne dabei völlig zu Bruch zu gehen. J besaß die Geistesgegenwart, auf dem linken Strandstreifen zu halten (wie sie später offenbarte, hätte sie es auch für möglich gehalten, im Schock in den vorbeifahrenden Truck zu lenken, was mir einigermaßen zu denken gab), und alle stiegen aus, um das Malheur zu begutachten.
Nun war es wie erwähnt nicht das erste Mal, dass dem Berichterstatter in Australien seltsame Dinge mit Automobilen widerfuhren. Deswegen war mein erster Impuls auch zu lachen und abzuwarten, wer uns denn diesmal aus dem Schlamassel befreien würde. Allerdings bedeuteten mir die Gesichter meiner Reisegefährten, dass eine solche Reaktion hier eher unangebracht war. Ein Telefonat J’s mit der Mietfirma führte dazu, dass sie erstmal in Tränen ausbrach und sich setzen musste. Der Typ am anderen Ende der Leitung hatte, nachdem über den Vorfall informiert, in einem Anfall von Empathie nichts Besseres zu sagen gewusst, als dass noch nie die Motorhaube während der Fahrt hochgekommen wäre und wir den Schaden selbst bezahlen müssten. Ohne nach dem Befinden zu fragen, versteht sich.
Außerdem wollten die Jungs und Mädels von der Zentrale, dass wir den angeschlagenen Rocco bis zur nächsten Werkstatt bringen sollten, die ungefähr 150km entfernt war, wo dann bis morgen die Windschutzscheibe repariert werden würde. Das Problem war indes, dass sich die Motorhaube nicht schließen ließ, und die Aussicht, dass sie beim nächsten vorbeifahrenden Truck wieder Hallo sagen würde, erfüllte niemanden mit großer Begeisterung. Also tuckelten wir bis zur nächsten Ortschaft, wo uns dankenswerter Weise ein paar Arbeiter mit einem starken Seil aushalfen, das den offenen Schlund Roccos zuverlässig schloss. Mit neuem Selbstvertrauen ausgestattet beschlossen wir, die gesamte Strecke bis Adelaide zu absolvieren und das Gefährt dort den dunklen Mächten zu überlassen. Was wir denn auch taten. Die 500 Dollar Bond hat die Firma erstmal einkassiert, und es wird sich zeigen, ob wir etwas von dem Geld wiedersehen, aber wie ich bereits beim abendlichen Bier in Adelaide sinnieren konnte, habe ich schon wesentlich mehr Geld für wesentlich weniger Abenteuer ausgegeben.



Wednesday, February 2, 2011

Australia Day...

…ist der 26. Januar. Gefeiert wird die Quasi-Unabhängigkeit der ehemaligen Kolonie, ein Ereignis, das auf das Jahr 1901 zurück datiert. So richtig unabhängig ist man zwar nicht, schließlich huldigen die Ozzies als Commonwealth-Sklaven immer noch der englischen Krone, aber wenn es einen Grund gibt, um blau zu machen und blau zu werden, ist das hiesige Völkchen natürlich sofort dabei. Die Wege des Schicksals hatten den Berichterstatter inzwischen nach Melbourne geführt, einer Kleinstadt im Süden des Festlands, wo er sich in einem zentral gelegenen Hostel einquartiert hatte und diesen schicksalsträchtigen Tag ordnungsgemäß, sachgerecht und zielführend bestritt. Und das kam so:
18.35: Vom nahe gelegenen Bottleshop gelingt es mir ohne strafrechtlich aktivzu werden, zwei Flaschen Rotwein zum Preis von einer zu erwerben und in meinem 6-Mann-Zimmer zu deponieren.
19.10: Ich verständige mich gerade mit unserem nigerianischen Freund via Skype über den voraussichtlichen Ausgang der Australian Open, als Gael, mein französischer Zimmerkollege, mit einem französischen Pärchen und diversen Litern Goon ins Zimmer eindringt. (Goon ist ein ebenso billiges wie schwer verdauliches Getränk, das als Wein zu bezeichnen dem Kenner sofort Würgereize verursachen würde).
19.40: Der weibliche Part des Pärchens, ich glaube sie hieß Monique, hat eine spezielle Vorliebe für Rammstein. Also hören wir das eine ganze Weile und trinken dabei so dies und das.
20.05: Was an Alkohol noch übrig, wird in Plastikflaschen umgefüllt. Dann geht’s zur Straßenbahn, wobei wir auf dem Weg dahin noch Miss Schweiz 2008 und ihre um einiges hübschere Freundin einsacken. Beide aus der französischen Schweiz, so dass die Kommunikation sehr froschlastig wird.
20.15: Erste Verbrüderungsszenen in der Straßenbahn mit bereits gut angetrunkenen australischen Kids.
20.30: Ankunft am Federation Square. Auf der Bühne trällert ein Chor australische Hits, vom anwesenden Publikum mehr oder minder fachgerecht begleitet. Als Abschluss liegt sich der ganze Platz bei Waltzing Matilda in den Armen (wusste gar nicht, dass das australisch ist..)
20.50: Erste Begegnung mit den gelb gekleideten Security Kräften, denn Alkohol trinken ist in der Öffentlichkeit verboten.
21.00: Großes Feuerwerk über dem Fed Square. Ohhhs und Ahhhs allerorten. Und die Chance, unbeobachtet wieder etwas Alkohol zu vernichten.
21.45: Noch mehr Schweizer stoßen hinzu, die über den Umstand, Miss Schweiz leibhaftig vor sich zu sehen, so beglückt sind, dass sie sich unserer Truppe anschließen.
22.30: Nachdem sämtlicher Alkohol vernichtet ist, führt der Weg in die Lounge, einem nahe gelegenen Club. Die ersten Verluste sind zu beklagen: Moniques Zusrand ist mittlerweile so beklagenswert, dass sie es vorzieht, nach Hause zu gehen. Auch ihr Freund, nennen wir ihn Olivier, funktioniert nur noch rudimentär.
23.10: Beim Ordern der zweiten Rum-Cola komme ich mit einer Australierin ins Gespräch, die ich aufgrund meines Zustands und der örtlichen Besonderheiten so gut wie nicht verstehe. Um die Situation zu retten, nehme ich ihren Hut weg, setze ihn mir auf und fasele etwas von „Nice hat.“ Kurze Zeit später verlieren wir uns aus den Augen.
23.50: Etwas Chillen auf der Terrasse des Clubs. Glücklicherweise hat Gael viele Zigaretten dabei, so dass wir ordentlich rauchen können. Miss Schweiz, auch schon mehr als angeheitert, verteilt Bussis an alle, was dankend akzeptiert wird.
00.15: Auf der Tanzfläche steht plötzlich die Australierin neben mir. Wir tanzen miteinander und fassen uns so hier und da an. Dann schnappt sie sich ihren Hut und wandert zu einem überaus breitschultrigen Glatzkopf, mit dem sie sich animiert unterhält.
00.30: Ich stehe mit einem der Schweizer an der Bar, um ein neues Bier zu bestellen, und unterhalte mich über den Sinn und Unsinn von Misswahlen.
00.50: Wieder eine Kippe auf der Terrasse. Olivier, der französische Kumpel, hat es inzwischen endgültig geschafft. Es stellt sich heraus, dass er schwul ist, was ja seit einiger Zeit keine Straftat mehr ist. Das hätte er auch vorher sagen können, dann hätte man sich mehr um Monique gekümmert. Ich brauche wieder ein Bier.
01.25: Auf der Tanzfläche steht plötzlich die Australierin neben mir. Sie faselt etwas Unverständliches, das ich als „See, I come back.“ interpretiere. Wir tanzen miteinander und fassen uns so hier und da an. Danach geht sie wieder zu dem breitschultrigen Glatzkopf. Ich entscheide mich für eine weitere Rum-Cola.
02.00: Auf der Terrasse ist es wirklich angenehm. Die Nacht ist nicht kalt und frische Luft tut immer gut, wenn man viel raucht. Olivier hat mittlerweile kaum noch ein Gesicht und Augen, denen die Pupille fehlt. Dennoch besitzt er gerade noch genug Energie, um mir debil grinsend die Hand unters Hemd zu schieben und etwas von „You are beautiful“ zu faseln. Ich grinse ebenfalls debil und versuche ihm freundlich zu verstehen zu geben, dass ich nicht schwul bin.
02.35: Nach einem neuerlichen Kaltgetränk befinde ich mich wieder auf der Tanzfläche. Allerdings ist die Australierin mitsamt Hut verschwunden, so dass ich mich bald wieder nach draußen begebe.
02.50: Diesmal kann ich die frische Luft besser genießen, da sich Olivier einen der Schweizer, wie soll man sagen, zur Brust genommen hat. Ich unterhalte mich mit Gael über die Vorzüge von Goon und deutsche Frauen (er hat eine deutsche Freundin).
03.25: Ich weiß nicht, was ich in der Zwischenzeit gemacht habe, aber ich bin schon wieder auf der Terrasse. Olivier schläft neben mir und ich sitze an einem Tisch mit zwei Chinesinnen. Die eine kommt aus Taiwan, die andere ist Australierin. Ich heiße inzwischen Jonathan und komme aus Schottland. Gut zehn Minuten lang erzähle ich den beiden etwas von den Highlands und Loch Ness. Dann schlägt die Australierin vor, dass wir tanzen gehen. Also tanzen wir miteinander und fassen uns so hier und da an. Hierauf verschwindet sie wieder, um sich mit einem anderen Typen zu unterhalten (diesmal ohne breite Schultern).
03.45: Ich wanke wieder nach draußen, wo ich auf Gael treffe, der inzwischen in Problemen steckt. Ein Security-Mensch will ihn wegen offenkundiger Trunkenheit aus der Lokalität entfernen, doch Gael hat seinen Rucksack irgendwo verdasselt. Gemeinsam können wir noch eine Schonfrist aushandeln und finden denn auch tatsächlich das kostbare Stück.
04.05: Voller Freude ordern wir ein weiteres Bier und setzen uns auf die Terrasse. Uns gegenüber kann ich schemenartig die Chino-Australierin ausmachen, die mit irgendjemand im Gespräch vertieft ist. Noch bevor ich meine Optionen durchdenken kann, wird plötzlich Gael der Stuhl unterm Hintern weggezogen, und wir sehen uns den ebenso zornigen wie geistlosen Augen des Türstehers ausgesetzt, der damit wohl zum Ausdruck bringen möchte, dass mein französischer Freund die Örtlichkeit nun zu verlassen hat. Nach einem wehmütigen Blick zum Nachbartisch beschließe ich, ihm zu folgen.
04.25: Wir sitzen in einer nahe gelegenen Burgerbude und bestellen uns ein gesundes Mahl. Nachdem ich zum Frühstück einen Sub hatte und zum Mittag bei McDonalds war, ist dies nur der logische Ausklang des Tages. Um uns herum präsentiert sich ein geraumes Maß an femininer Fettleibigkeit, was uns zu stark fundierten philosophischen Betrachtungen über das weibliche Geschlecht Anlass gibt und in einem Lachflash endet.
04.40: Wieder im Hostel finden wir schließlich auch Monique und Olivier wieder, beide friedlich vor sich hin schlummernd. Ein Kreis schließt sich. Australia Day ist Geschichte.

Friday, January 28, 2011

Regen...

…gab es in Australien in letzter Zeit sehr viel. Auf unserem gemütlichen Tasmanien waren wir diesbezüglich verschont geblieben. Nicht dass man unter einer Hitzewelle zu leiden hatte und literweise Sonnencreme verbrauchte, aber es ging. Durchwachsen, aber eben nicht Queensland. Das sollte sich ändern, als Elbo und ich beschlossen, für fünf Tage die Ostküste mit seinem Toyota, der in Wirklichkeit ein Mitsubishi ist, wie sich mittlerweile herausstellte, entlang zu fahren.
Weil wir auch anderen Leuten unser erworbenes KfZ-Mechaniker-Geschick demonstrieren wollten, hatten wir uns für die zu erwartenden Pannen einen Gast mit ins Boot bzw. den Van geholt, nämlich die Jana (Foto nebenan, unter dem Hut). Goldige achtzehn und aus Bayern, aber niemand ist halt perfekt. Ziel der Unternehmung war es, so hatten wir im Vorfeld beschlossen, Jana dazu zu bringen, einmal während des Trips nein zu sagen, wenn ihr etwas angeboten wurde. Das war uns bei sämtlichen Alkoholitäten bis dato nicht gelungen, weil das blonde Ding mit dem ihr eigenen Gleichmut „Ja, warum nicht.“ säuselte und den Rachen öffnete. Aber diesmal hatten wir natürlich mehr in petto.
Am Mittwoch sollte es losgehen, am Dienstag fing es an zu regnen. Nun gibt es Regen und Regen. Dieser Regen war von einer Konsistenz und Ausdauer, der man als Fachmann nur Respekt zollen konnte. Der Schreiberling hatte so etwas seit den Tagen von Nottingham 1998 (insbesondere der Junimonat jenes Jahres) nicht mehr erlebt. Es wurde gar nicht mehr hell, überall nur graue Suppe. Davon unverdrossen rüsteten wir unseren blechernen Rappen und machten uns auf den Weg nach Bicheno, was so klingt wie eine Westernstadt in der Nähe der mexikanischen Grenze, in Wirklichkeit aber einen schönen Nationalpark mit reichlich Bäumen, Sträuchern und Wallabys beheimatet. Und natürlich den Apsley River, wie wir bald erfahren durften.
Da es im Dauerregen nicht viel zu erkunden gab, machten wir es uns im Van gemütlich und fragten Jana, ob sie so dies und das wolle. Sie wollte alles, und so legten wir uns allesamt gut breit schlafen. Als es am nächsten Morgen immer noch regnete, hielten wir es für angebracht, Bicheno zu verlassen und gleich Richtung Norden weiterzufahren, denn irgendwo musste das bessere Wetter ja sein. Doch der Apsley hatte andere Pläne (siehe Foto). Unglücklicherweise war die abgebildete, bzw. eben nicht abgebildete Straße die einzige, die uns aus dem Nationalpark führen konnte, so dass uns nichts anderes übrigblieb als zum Carpark zurückzukehren und auf bessere Zeiten zu hoffen.
Weil wir uns unseres Vermögens, in jeder Situation zurecht zu kommen, bewusst sind, machten wir uns keine Sorgen. Der Wald würde schon genug Nahrung bieten, hin und wieder ließe sich bestimmt ein Fisch fangen, und eine Frau zur Fortpflanzung und Arterhaltung hatten wir ja auch dabei. Als erstes platzierten wir auf unglaublich geschickte Weise eine Plane vom Transporter zu den Bäumen, die uns, wenn auch nur etwa brusthoch, die nötige Trockenheit zum Kochen spendete. Alsdann leisteten wir uns ein leckeres Omelette zum Frühstück und begannen recht frühzeitig, die Freude spendenden Ingredienzen herauszuholen und zu konsumieren.
So verging die Zeit, und als das Grau außerhalb des Fahrzeug in Schwarz überging waren wir wieder gut breit und konnten voller Stolz behaupten, noch nie einen Tag im Leben gehabt zu haben, an dem wir uns weniger bewegt hatten. Nämlich insgesamt ungefähr fünfzehn Meter für ein- zweimal Geschäft verrichten.
Als wir am nächsten Morgen aufwachten, regnete es ganz überraschend. Für ein paar Minuten während der Nacht hatte es aufgehört, ganz stark zu regnen, aber mittlerweile prasselte es wieder in gewohnter Weise. Frohen Mutes richteten wir uns also darauf ein zu frühstücken, Karten zu spielen und Bier zu trinken, wollten aber vorher noch einen Spaziergang durch den Nationalpark machen, um vielleicht das ein oder andere Wallaby zu erlegen, um die Vorräte aufzustocken.
Das gelang uns zwar nicht, aber dafür trafen wir ganz überraschend auf Menschen, und weil wir von Natur aus mit großer Kombinationsgabe ausgestattet sind, kamen wir zu dem Schluss, dass die Straße wieder befahrbar sein musste. Energische Nachfragen bei besagten Wesen bestätigten unsere Vermutung, und so konnten wir dann doch früher als erwartet unseren Archipel verlassen. Freilich nicht ohne Wehmut, denn schließlich waren wir für anderthalb Tage die unumschränkten Herrscher dieses Gebiets gewesen.
Der Weg führte uns nach St. Helens, wo es sehr stark regnete. Hier trafen wir an einer BBQ-Station auf Robinson Crusoe und seine Freundin, mit der wir gemeinsam am frühen Abend das Ende des Regens feierten. Und zwar ordentlich. Am nächsten Morgen waren es dann gleich 25 Grad, tief blauer Himmel und strahlendster Sonnenschein. Als wäre seit drei Wochen keine Wolke am Himmel gewesen. Flugs machten wir uns auf zur Byron Bay, der eigenen Aussagen zufolge zweitschönsten Bucht der Welt, wobei der Berichterstatter leider nicht weiß, wo sich die schönste befindet. Hierbei entstand denn auch nebenstehendes Foto, welches festhält, wie Jana Robinson Crusoe und seine Freundin über ihre Einstellung zur Globalisierung befragt und wie Nathans Ringparabel im Kontext der Klimaerwärmung zu deuten ist.
Durch die Hitze düsten wir gut zwei Stunden später wieder runter nach Freycinet, wobei der Schreiberling fast eine Schlange überfahren hätte, die sich unvorsichtigerweise auf dem warmen Asphalt sonnen wollte. Leider war das Exemplar, es war wohl eine Black Snake, offenbar so erschrocken, dass es bereits das Weite gesucht hatte, als Elbo zurückging, um es zu fotografieren. In Freycinet war es dermaßen heiß, dass wir uns den Regen zurückwünschten, als wir gut dreihundert Höhenmeter durch den Wald erklimmen mussten, um einen Blick auf die Wineglass Bay werfen zu können. Immerhin lohnte es sich.
Das Wasser war ebenso schön wie kalt, aber da die beiden anderen schon Mut bewiesen hatten, blieb auch dem Verfasser nichts weiter übrig als in die Fluten zu steigen, was sich in etwa so anfühlte, als würde man in ein Gefrierfach krabbeln. Nur größer. Auf dem Rückmarsch über die besagte Anhöhe war es dann soweit: Jana machte schlapp. Schweißüberstromt klagte sie davon, viel zu kurze Beine zu haben, und dass das ungerecht sei, usw. Trotzdem schleppte sie sich noch tapfer bis zum Auto und war dort die erste, die sich eine Kippe drehte. Danach schlief sie mehr oder weniger sofort ein und wachte nur noch mal abends zum Essen kurz auf.
Für die letzte Nacht hatten wir uns ein lauschiges Plätzchen nicht weit entfernt von der See gewählt, wo wir den Trip gemütlich ausklingen ließen und darauf achteten, dass auch wirklich alle Freude spendenden Vorräte vertilgt wurden.

Tuesday, January 18, 2011

Tennis...

…lief auch in Hobart. Die WTA-Tour gab sich in Vorbereitung auf die Australian Open in Melbourne die Ehre, und wir gaben uns, weil wir sportbegeisterte Menschen sind, denn gleichmal die Nightsession der ersten Runde. Hier kam es zum Showdown zwischen der ehemaligen Nummer 1, Dinara Safina, die in letzter Zeit Rücken hatte und deswegen in der Rangliste ziemlich abgerutscht ist, und Fräulein Bartoli (hier in einer Aufschlagstudie zu bewundern), ihres Zeichens Nummer 16 der Welt und in Hobart an eins gesetzt.
Gleich ein Knüller zum Auftakt also, dem wir bei leichtem Nieselregen und achtzehn Grad im gut gefüllten Tennisoval zu Hobart beiwohnten. Elbos Kumpel aus Hobart, Markus, war auch dabei und besaß auch gleich die Freundlichkeit, eine Runde Kaltgetränke am Einlass zu ordern. Derartig gut ausgestattet konnten wir nach dem ersten Seitenwechsel unsere Plätze einnehmen und das anwesende Volk mit einem kräftigen „Hier regiert der FCM!“ von unserem Erscheinen in Kenntnis setzen.
Zu diesem Zeitpunkt stand es schon 3:0 für Bartoli, und noch ehe wir uns darüber einig waren, ob wir denn die langen Beine Safinas oder die insgesamt etwas runder geformte Erscheinung Bartolis präferieren, war der erste Satz bereits Geschichte: 6:0. Das war natürlich nicht so ganz im Sinne des Erfinders; schließlich hatten wir siebzehn Dollar für die Abendsession bezahlt, und das Bier war auch noch nicht alle. Große Erleichterung und Riesenjubel im weiten Rund dann beim Stand von 2:0 für Bartoli im zweiten Satz, als Safina ein Break und damit ihr erster Spielgewinn gelang. Es sollte ihr einziger bleiben. Auch wenn die Spiele umkämpfter waren als im ersten Satz, machte die Russin einfach zu viele Fehler und schlich am Ende mit einem deprimierenden 0:6 1:6 vom Platz.
Das taten wir freilich nicht, denn danach war noch ein Damendoppel angesetzt, das sich ganz überraschend als Highlight des Abends entpuppte und unsere Gemüter noch Tage danach bewegte. Es spielten zwei Russinnen mit unaussprechlichen Namen gegen eine Russin und eine Landsfrau aus (vermutlich) Indonesien, ebenfalls mit unaussprechlichen Namen. Als die Einschlagphase lief, dachten wir uns, dass wohl eine der vier Damen noch auf Toilette war, weil sich ihre Partnerin zusammen mit einem Rapper aus der Bronx warmspielte. Doch als eben jener Rapper auch nicht vom Platz weichen wollte, als die ersten Aufschläge übers Netz flogen, wurde uns klar, dass wir entweder zu viel Bier getrunken hatten oder die uns hier einen Bären aufbinden wollten.
Zur Illustration einmal eine Szene aus dem ersten Satz, und der geneigte Leser mag sich selbst die Frage stellen, was an diesem Bild nicht stimmt. Wohlgemerkt, es handelt sich um ein Damendoppel. Lustigerweise war es nicht nur das Äußere, was männlich wirkte, sondern vor allem die Körpersprache und Bewegungsmotorik unseres schwarzen Kumpels, der mit einknickenden Knien und hängenden Schultern locker über den Platz schlürfte, als hätte er gerade mit Kobe Bryant ein paar Körbe für die Los Angeles Lakers versenkt.
Das war natürlich gefundenes Fressen für unsere Tribünenfraktion, und Elbo verbalisierte nur zu gerne seine Begeisterung, indem er jede Aktion im Gedenken an Peter Michallak mit einem lautstarken „Sauber, Langer!“ oder „Schöner Volley, Langer!“ kommentierte, was uns auch, aber eben nicht nur nette Blicke einbrachte. Beim Stand von 5:3 für die beiden Damen wurde das Spiel wegen des stärker werdenden Regens unterbrochen, und wie es manchmal so ist im Leben, haben wir nie erfahren, dass es weiterging, wie es weiterging und ob irgendjemand außer uns ebenfalls den Schwindel herausbekam. Auffällig genug war es jedenfalls.

Tuesday, January 11, 2011

Kirschen...

…waren schon immer des Schreiberlings Lieblingsfrucht. Freunde und Kenner des rot ummantelten Kernobstes werden mir recht geben, dass sie mit ihrem zartem Stiel und festem, schmackhaftem Fleisch etwas Erhabenes und Würdevolles ausstrahlen. Wenn man die Haut mit gefühlvollem Zahneinsatz knackt und der süße Saft den gierigen Gaumen hinunterrollt, ist das besser als alles andere auf der Welt. Pflaumen zum Beispiel.
Umso mehr freute es mich, dass Elbo für uns beide eine Kirschfarm ausfindig machen konnte, auf der wir drei Tage lang die lieblichen Früchte pflücken durften, uns kiloweise davon selbst in den Schlund schoben und auch noch ein erkleckliches Sümmchen daran verdienten. Die Summe des zu verdienenden Geldes verhält sich beim Farming übrigens direkt proportional zur Masse des gepflückten Obstes. Menschen mit drei und mehr Armen sind eindeutig bevorzugt. Elbo berichtete mir im Vorfeld von sagenumwobenen Kanadiern, denen er bei seinen bisherigen Tätigkeiten begegnet war, die extra nach Australien kamen, um durch Kirschen pflücken ein Vermögen zu machen. Ein jeder von ihnen besaß sechs Arme, mit denen sie durch die Äste pflügten und den bedauernswerten Baum sprichwörtlich vernichteten. Solcherart ausgestattet macht man als Picker dann mal schon 600 Dollar am Tag, und das ergibt nun wahrlich keinen schlechten Stundenlohn.
Unser erstes Hindernis, als wir in der Kirschfarm in Richmond, ca. 30 km nordöstlich von Hobart, anlangten, war mein fehlendes Arbeitsvisum. Selbstverständlich hatten wir uns vorher eine Geschichte zurecht gelegt, die mich um einige Jahre verjüngte und mich bereits über ein Jahr in Australien rumreisen ließ. (Unser Argument lautete also, dass mein Arbeitsvisum abgelaufen war und ich auf Stefans Steuernummer arbeiten wollte.) Mit Chris, dem Farmer, gab es keine Probleme, aber beim abendlichen BBQ anlässlich des 12. Geburtstags der jüngeren Tochter begann Sally, des Farmers Frau und in bürokratischen Belangen etwas fokussierter, überaus investigativ alle anwesenden Picker nach ihrer Vita auszufragen. Wie sich herausstellte, waren sowohl Chris als auch Sally Journalisten, die einfach gerne viele Fragen stellten, aber dennoch reichte es, so zumindest Elbos Kommentar, dass mir des Öfteren der Schweiß auf der Stirn stand, wenn ich von meinen Pflückerfahrungen in Victoria berichten musste, ohne auch nur einen blassen Schimmer von den geographischen Begebenheiten dieser Gegend zu haben. Doch mit der uns eigenen Souveränität gelang es uns, alle konversatorischen Klippen zu umschiffen und unbehelligt und gut genährt ins hartbödige Zelt zu kommen.
Auf der Farm gab es neben diversen Kirschbäumen auch eine interessante Fauna zu bestaunen. Die vorrangigste Absonderlichkeit war ein seltsam gepolter Schäferhund, der in Ermangelung einer Schafherde vier Guineefowls (siehe Foto) als seine Fittiche auserkoren hatte. Offenbar, so erklärte man uns, war das Betreuergen bei diesem Exemplar so fest verwurzelt, dass er unabhängig von Aussehen, Rasse und Gemütsstimmung seiner Fürsorgepflicht nachkam. Die Vögel waren nicht durchweg begeistert. Schließlich wurden sie um fünf Uhr morgens am Gatter in Empfang genommen und danach den ganzen Tag lang über den Hof gescheucht. Hin und wieder protestierte einer der gefiederten Freunde, aber Mags, so der Name des Hundes, zeigte dann nur allzu deutlich, dass er seine Arbeit nicht zum Spaß verrichtete.
Der andere Held des Hofes war ein stattlicher Hahn, der keinen Namen hatte und den wir deshalb Kalle Binias tauften. Dieses Exemplar war eindeutig Chef im Ring, hart im Auftreten aber liebevoll im Geiste. Eine Studie seines Verhaltens bot zudem interessante Quervergleiche zur menschlichen Rasse, denn es zeigte sich, wie entspannt und erhaben man doch den Biotop durchschreitet, wenn man konkurrenzlos alle Chicks seines Harems durchvögeln kann. Und Kalle hatte einige in seinem Harem.
So gab es denn jeden Tag frische Eier, und am Sonnabend, dem Tag der Abreise, schafften es Elbo und ich, zehn davon zu verspeisen. Zusammen mit den sechzig Kilo Kirschen, die wir während des dreitägigen Aufenthalts verputzt hatten, sorgten sie für eine sehr ausgewogene Diät, etwas das man braucht, wenn man so hart arbeitet. Zwei Kilo von den sechzig nahmen wir mit nach Hause, kauften unterwegs eine Flasche Wodka und kreierten abends im Hostel einen neuen Drink namens… jawohl, ganz richtig: Cherry-Vodka. Dazu nehme man ein Schnapsglas, befülle es mit Wodka und lege dann eine Kirsche oben drauf. Die Kreation ist ebenso einfach wie verblüffend. Und vor allen Dingen wirkungsvoll. Der Leser mag sich, um die dabei verspürte Wollust nachzuempfinden, noch einmal die einleitenden Zeilen zu Gemüte führen, insbesondere den Teil, wo die knackende Haut der Kirsche den Saft des Fruchtfleisches freigibt, und diesen Genuss dann imaginativ mit dem dazu rinnenden Wodka kombinieren…

Wednesday, January 5, 2011

Bruny Island...



…befindet sich 30 km südlich von Hobart und lässt sich geschmeidig durch eine 20 minütige Überfahrt mit der Fähre erreichen. 2006 und 2008 hat das idyllische Eiland den Award für die beste Tourismusattraktion Australiens erhalten, und Elbo und ich haben Einiges dafür getan, dass der Preis für 2011 auch wieder an das Inselparadies geht. Normalerweise bewundert man hier Pinguine, Seelöwen, Delfine, Wale plus die auf dem Land übliche reichhaltige Flora und Fauna; diesmal gab es für alle die, die mit uns auf der Fähre waren, gleich zu Beginn einen neuen Star zu bewundern: unseren hartgesottenen, unermüdlichen, wenn auch manchmal etwas streitsüchtigen Toyota Van.

Wie aus einem der vorangegangenen Posts ersichtlich offenbart sich die Widerspenstigkeit unseres Gefährts zumeist in höchst unglücklichen Momenten. Hier war es der Augenblick, da wir das Schiff verlassen wollten. Weil wir umweltbewusste Menschen sind, hatten wir selbstverständlich den Motor während der Überfahrt abgestellt, aber als Elbo nun die Zündung betätigen wollte, verweigerte das Gerät seine Zustimmung. Vielmaliges Rackeln, was sonst immer als Allheilmittel wirkte, funktionierte nicht. Die Zündung blieb aus.
Nun kann sich jeder vorstellen, dass die Möglichkeiten des Verlassens einer Fähre begrenzt sind. Hier gab es genau eine Rampe, weshalb wir auch relativ rasch in den Mittelpunkt des Interesses gerieten. Ein besonders interessierter, wild gestikulierender Angestellter des Fährbetriebs kam denn auch sogleich heran und erkundigte sich nach dem Zustand unseres Vehikels. Darüber konnten wir nur bedingt Auskunft geben, lernten aber im Laufe des Gesprächs immerhin eine neue Vokabel (kill switch – was wohl Kurzschluss heißt). Das schien durchaus plausibel, denn bei laufendem MP3-Player und angeschlossenem Kühlschrank war es der Sicherung vielleicht einfach ein bisschen zu viel, jetzt auch noch den Anlasser anzuschmeißen.
Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf begannen wir zusammen mit großen Teilen der Bedienschaft den Wagen auf die Rampe zu schieben, was dem Schreiberling sehr recht war, weil er nur ungern zu lange im Mittelpunkt steht. Dann wurde die Rampe gesenkt, und unser Toyota durfte frohen Mutes aufs Land rollen. Es sollte für einige Zeit seine letzte Bewegung gewesen sein.
Bruny Island ist etwas größer als Rügen, und es ist nicht so, dass es dort vor Kfz-Werkstätten nur so wimmelt. Eine Option, die uns im nahegelegenen Store vorgeschlagen wurde, bestand darin, den Wagen zurück auf die Fähre zu rollen und auf dem Festland nach geeigneten Mechanikern zu forschen. Das hätte natürlich nicht nur unsere sorgfältig ausgearbeiteten Pläne durcheinander gebracht, sondern noch dazu das Reisebudget nachhaltig beeinflusst. Also machten wir uns selbst ans Werk, bzw. vorrangig Elbo, während sich der Schreiberling bis auf einige gut gemeinte Kommentare und aufmunternde Worte eher im Hintergrund hielt.
Ein interessierter Blick in den Motorraum verriet bis auf die Tatsache, dass eine Hohlraumkonservierung dem Gefährt gut tun würde, nicht viel Neues. Der Sicherungskasten hatte alle möglichen Schalter, aber keinen für die Zündung (sehr wahrscheinlich, weil es keinen gibt), also begannen wir, das Problem räumlich anzugehen und die Lenkradabdeckung abzuschrauben, weil die darunter befindlichen Elemente der Zündung am nächsten sind. Diese clever durchdachte Strategie war jedoch nicht von Erfolg gekrönt, denn die Abdeckung weigerte sich hartnäckig, den Weg frei zu geben, und weil Gewalt niemals eine Lösung ist, ließen wir schließlich davon ab.
Eine gewisse Ratlosigkeit machte sich breit, währenddessen wir nochmals ohne rechten Glauben im Motorraum rumstocherten. Und siehe da, einmal an der richtigen Stelle gestochert, und schon begannen die Scheibenwischer voller Inbrunst über das trockene Glas zu wedeln . während die Warnblinkanlage freudig flackernd das Ende der stromlosen Zeit verkündete (im allgemeinen Frust hatten wir sämtliche Schalter und Hebel betätigt). Nachdem alle Indizien zusammengetragen wurden, konnten wir kombinieren, dass sich das Kabel vom Minuspol etwas gelöst hatte und dadurch den fehlenden Stromfluss verursacht hatte.
Justament als die Fähre wieder zurückkam, hatten wir die Batterie gefixt und konnten, begleitet von den bewundernden Blicken der Fährbesatzung, die Reise fortsetzen.
Zunächst ging es zum Strand, doch nach einigen vergeblichen Versuchen, die Sonne dauerhaft zum Vorschein zu bringen, entschieden wir uns, auf den südlichen Teil der Insel zu fahren, um hier einen Walk hoch zum Cape Flutes vorzunehmen. Mittlerweile war es später Nachmittag, was wir jedoch selbst nicht wussten, weil wir uns auf die Uhr im Auto verließen, die sich jedoch mitsamt der Batterie eine Auszeit genommen hatte und dementsprechend ein gehöriges Stückchen hinter hing. Allerdings erwies sich dieser Umstand als überaus glücklich, denn auf dem nun folgenden, etwa vierstündigen Walk gerieten wir in die Dämmerung hinein, was die Zeit ist, in der die meisten Tiere Australiens aktiv werden.
Das erste Wesen, das unserem naturforscherlichen Drang zum Opfer fiel, war der hiesige Ameisenigel, oder wie der Australier sagt: Kidner. Nebenstehend kann man ein Exemplar dieser Gattung bewundern, und wenn man sein Antlitz noch sehen könnte, würde man feststellen, dass die Kreatur in der Tat, wie der Name schon sagt, eine Mischung aus Igel und Ameisenbär ist. Leider verkroch sich das Geschöpf unter dichtem Gezweig und war auch durch gutes Zureden nicht zu einem Interview zu gewinnen. Der Kidner ist ein recht gemütlicher Zeitgenosse, der sich hauptsächlich von Insekten, Käfern und anderem Gekreuch ernährt. Einmal blickte er auf und maß die beiden Forscher mit gelangweilten Blick, bevor er das Haupt wieder senkte und seiner üblichen Verrichtung nachging, die auf dem Bild relativ gut eingefangen wurde.
Etwas mehr war dann schon bei den Wallabys los, die wir kurz darauf in einer Lichtung sehen konnten. Im Bewusstsein ihrer großen Sprungkraft ließen sie uns ziemlich nahe herankommen, so dass beeindruckende Filmaufnahmen entstehen konnten. Die Verzerrungen im Bild sind der Tatsache geschuldet, dass der Verfasser im Zuge der Annäherung die typische Hüpftechnik der Wallabys nachzuahmen versuchte.
Mittlerweile war es richtig dunkel geworden, und wir machten uns auf den Weg nach Cloudy Bay, wo wir unser Nachtlager geplant hatten. Hätten wir es darauf angelegt, hätte es zum Dinner Wallaby-Fleisch gegeben, so viele der rastlosen Hopser versuchten sich vor unser Auto zu stürzen. Aber wir hatten ja ordentlich eingekauft, und so gab es eine Reispfanne mit ordentlich Kalbsfleisch, wonach wir es uns im Hinterleib des Toyotas gemütlich machten und mit dem Rauschen der Meeresbrandung und einer Flasche tasmanischen Biers in den Schlaf gewogen wurden.